Nicht noch ein Blog über Burnout, Depressionen und Schilddrüsenprobleme!
Ich lebte in Berlin, war gerade mit dem Abitur fertig und jobbte in einem Meinungsforschungsinstitut. Schon damals war ich sehr aufmerksam, bemerkte viele Alltagsdetails und nahm Energien war, sobald ich einen neuen Raum betrat. Nach der Schule schlief ich viel. Bis dahin nichts Außergewöhnliches.
Gegen mein trauriges Gemüt konterte ich mit Partys und Alkohol.
Da kamen diese depressiven Tage, an denen ich einfach nicht hoch kam. Ich war ständig müde, schleppte mich durch den Tag, mein Motor sprang nicht an. Ich war leer und unzufrieden, nicht funktionieren zu können. Ich ging zum Arzt. Diagnose: Schilddrüsenunterfunktion! Ich bekam Tabletten, aber so richtig habe ich von denen nichts gemerkt. Mit der Zeit habe ich mich an dieses Gefühl gewöhnt, es ging mal besser, mal schlechter. Blutwerte: optimal eingestellt! Gegen mein trauriges Gemüt und gegen meine Schwäche konterte ich mit Partys und Alkohol. Ich studierte, war nach außen eine lustige Type, hatte mir eine Maske gebastelt. „Bloß nicht auffallen.“ Ich war ein Chamäleon der Großstadt. Doch auch Schauspieler haben mal frei. Und so kam es, dass ich meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte und zusammenbrach.
Meine erste depressive Episode hatte ich mit 25 Jahren.
Ich wollte nicht mehr sein. Meine Tage waren nutzlos. Ich war nutzlos. Das Leben war nutzlos. Ich hasste mich. „Lasst mich einfach hier im Bett liegen.“ Das Bett war der Ort, der einigermaßen auszuhalten war. Meine Freunde prügelten mich zum Arzt. Danach bekam ich Tabletten und Psychotherapie. Irgendwie rappelte ich mich wieder auf, aber richtig gut wurde es nicht.
Diagnose: Burnout! Ich war 28 Jahre alt.
Nach dem Studium nahm ich eine Stelle in einer Werbeagentur an. Ich arbeitete hart, meine Ansprüche waren hoch. Ich bemerkte viel, meine Rezeptoren waren überall. Mein Informationsfluss in ganz normalen Situationen raubte mir Energie. Nicht schwächeln und nicht auffallen! Die wenige Freizeit, die mir blieb, verbrachte ich mit Tinder-Dates, Alk und Partys. Der Alk betäubte meine Sinne. Weniger Sinneseindrücke, weniger Informationsrausch, weniger Gedanken. Die Liebe beflügelte mich und gab mir den nötigen Schwung, durchzuhalten. Für irgendwas muss es sich doch lohnen zu leben. Immer wieder kamen negative Stimmen in mir hoch, die schob ich beiseite. Ich schob so ziemlich alles beiseite. Durchhalten! Ich wachte morgens auf und mir war zum Heulen zumute. Mein größter Wunsch war es, wieder ins Bett zu kommen. Sobald ich die Agentur betrat, bekam ich Magenschmerzen. Schon Freitagabend dachte ich an Montagmorgen. Ich schlief kaum und konnte mich nicht mehr entspannen. Auf der Arbeit war ich unkonzentriert. Meine Hormone spielten verrückt. Ich rannte von Arzt zu Arzt. Niemand konnte mir helfen. Plötzlich brach ich zusammen. Diagnose: Burnout! Ich war 28 Jahre alt.
Mein Hormonhaushalt brach zusammen.
Und da war sie: Die Zeit, die ich bis heute nicht vergessen habe und mit der ich immer noch zu kämpfen habe. Die Zeit, über die ich lange nicht reden konnte und über die ich bis heute nicht mal schreiben konnte. Die Zeit, ich welcher ich so heftige körperliche Signale hatte, dass mein ganzer Hormonhaushalt verrücktspielte und sogar meine Tage ausblieben. Meine Depressionen hatte mich unfruchtbar gemacht. Mein Körper wollte sich nicht mehr reproduzieren, ich wollte nicht mehr sein.
Die Depressionen blieben.
Ich hab in dieser Zeit einmal das Komplettprogramm mitgemacht. Therapie, Klinik, Tabletten, berufliche Rehabilitation. Egal, was ich tat, mir konnte keiner helfen. Die Schübe kamen und gingen. Die Tabletten, die Klinik und sogar die berufliche Rehabilitation waren so gegenläufig, dass meine Schübe stärker wurden. Das medizinische Hilfspaket des Gesundheitssystems wollte bei mir nicht fruchten. Mein Zustand wurde so schlimm, dass es fast nichts mehr gab, was mich hätte aufmuntern können. Und das 1,5 Jahre nach Beginn meines Burnouts.
Da kam die Hündin Aura
Mädchen, es wird Zeit für einen Hund.
Da gab es etwas, an das ich die letzten 10 Jahre dachte. Ich wollte immer einen Hund. Ich bin mit Tieren aufgewachsen, aber durch das Studium, Nebenjobs und die Arbeit in der Stadt, konnte ich so ein Leben keinem Tier zumuten. Und außerdem konnte ich nicht einmal für mich selbst sorgen, wie sollte ich mir dann ein Tier holen? An manchen Tagen kam ich doch nicht einmal aus dem Bett. Die Verantwortung brachte mich in Ohnmacht. Denken, denken, denken. Der Kopf sagte „nein“, das Herz schrie „ja“. Ich zerbrach mir darüber den Kopf. Meine Oma war es, die mir sagte: „Mädchen, es wird Zeit für einen Hund.“ Und dann tat ich es einfach. Kopf aus, Herz an. Diese Hündin, meine Freundin, meine Helferin, meine Beschützerin, meine Trösterin, meine Krankenschwester. Ich hatte wieder eine Aufgabe. Sie zeigte mir das Laufen. Sie belebte mich. Ich fand allmählich ins Leben zurück. Mein Körper lief, doch mein Kopf kam noch nicht hinterher. Er war mit alten Denkmustern ausgestattet.
Die Spiritualität
Heute würde ich es eine Botschaft aus dem Universum nennen.
Meine Tante, die damals schon sehr spirituell war, bot mir eine Reiki-Behandlung an. Da passierte es. Ich fühlte mich anders. Positiver. Zufriedener. Eine Sitzung folgte der nächsten. Mir schossen neue Glaubenssätze in den Kopf. Die kamen einfach so. Ich stellte mein altes gelerntes System in Frage. Ich begann spirituelle Bücher zu lesen, spirituelle Techniken auszuprobieren, mich über Kräuter zu belesen und machte meinen ersten Reiki-Grad. Durch eine glückliche Fügung musste ich die Therapeutin wechseln. Die Frau, die mir geschickt wurde, war genau die Therapeutin, die ich für diesen Weg benötigte. Sie hatte Verständnis für die Spiritualität, machte mit mir Meditationsreisen und brachte mich zum Yoga.
Höre auf dein Herz.
Statt mich zu verbiegen, folgte ich meiner Herzensstimme. Kein einfacher Weg!
Ich fing an, meinem Herzen zu folgen. All diese Sachen hätte ich mit Kopf, Verstand und Rationalität nicht getan. Mein Kopf hatte mir meine sichere Depression beschert. Mein Herz hat mich geheilt. Aber all diese Dinge wüsste ich heute nicht, wenn ich nicht genau diese Zustände durchlebt hätte. Und deshalb glaube ich ganz fest daran, dass ich nur aus dieser Scheiße lernen konnte und am Ende meine Erkenntnisse und meinen Frieden in mir fand. Heute weiß ich, dass mich ein Chamäleon-Dasein krank macht. Ich höre auf meinen Bauch und habe aufgehört, fremden Meinungen zu folgen und gefallen zu wollen. An manchen Stellen ist es wirklich schwer, gegen den Strom zu schwimmen, aber langfristig ist das der Weg, der mich glücklich und gesund hält. Diesen Weg, den ich nur durch Trail and Error finden konnte.
Verstimmungen und dunkle Tage sind keine Frage des Alters. Ich nehme Euch mit und zeige Euch den Weg zu mehr Selbstliebe und inner PEACE OF SHIT!
Daher widme ich diesen Blog dem Shit im Leben, ohne den ich keine Erfahrungen und keine Änderung hätte durchleben können. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, Glaubenssatzänderungen, Rezepte und Geschichten dazu, möchte ich hier mit Dir teilen. So ein Blog hätte mir damals geholfen, viele Umwege abkürzen zu können und mich nicht so hilflos und allein gelassen zu fühlen. Ich zeige Dir den Weg zu mehr Magie, Selbstliebe und INNER PEACE OF SHIT!
Noch was am Rande
Auf dieser Seite findest Du eine Auswahl meiner Ansätze und Interpretationen, Erkenntnisse, Rituale und klitzekleinen Abergläubigkeiten.
Ich hänge keinem Glauben an, bin in keiner Sekte, dafür aber ein bisschen anders.
Hiermit verweise ich darauf, dass alle Anleitung von mir interpretiert wurden und gegebenfalls abweichen können.Es gibt sicherlich Dinge, die ich nicht korrekt mache. Hab Verständnis und lass es mich wissen. Muchas Gracis und Mörci!
| Photos by Rachael Henning and Brittany Colette.