DepressionGlaubenssätze

Lebe nicht in der Vergangenheit – oder doch?

Das Volk der Pirahã reden nicht über die Zeit. Sie kennen keine Vergangenheitsform und auch keine Wörter für die Zukunft. Hört sich erstmal ziemlich traurig an, aber könnte das nicht auch sehr befreiend sein?

Die Vergangenheit ist unsere Geschichte. Würden wir sie auslöschen, würden wir uns zu einem großen Teil löschen. Stimmt das?

Nein, denn in der Gegenwart tragen wir die Weisheit der Vergangenheit mit uns. Wir sind jetzt gerade die Summer unserer Vergangenheit.

Die Vergangenheitsform nicht mehr zu benutzen, bedeutet also Freiheit?

Genau. Vorwürfe, Gewissensbisse und Schmerz würden wegfallen.

Was ist mit freudigen Erinnerungen? Die würden auch wegfallen?

Jedes schönes Gefühl kann in der Gegenwart erzeugt werden. Sich positive Gefühle aus der Lebensgeschichte heranzuziehen, sollte nicht unser Goal sein.

Kann ein Trauma trotzdem gelöst werden?

Vielleicht verliefen unsere Traumen ohne die Vergangenheitsform milder, weil neuroplastische Verbindungen geringer ausfielen.

Was ist mit der Zukunft?

Vergangenheit und Zukunft scheinen Konstrukte des Egos zu sein. Über die Vergangenheit erzähle ich mir, wer ich war. Mit der Zukunftsform teile ich mir mit, wer ich sein will. Warum reden wir nicht davon, wer wir sind, als ständig mental viel zu weit weg von uns selbst zu sein?

Was würde mit unseren Glaubenssätzen passieren?

Wir können sie in der Gegenwart mit dem Ist-Zustand abgleichen, als sie zu lange im Rucksack mit uns zu schleppen.

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Was denkst Du über die Vergangenheitsform: Hot oder Schrott?

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